Untersuchungsmethoden in der Gastroenterologie am MediaPark
Warum ist eine Darmspiegelung so wichtig?
Die Darmspiegelung ist ein sehr leistungsfähiges medizinisches Diagnostikverfahren, um krankhafte Veränderungen am Dickdarm und in Teilen des Dünndarms direkt zu beurteilen, Proben zu nehmen und auch Therapien durchzuführen. Während viele Vorsorge-Untersuchungen Krankheiten in frühen Stadien entdecken sollen, kann die Koloskopie sogar Darmkrebs verhindern.
Womit wird eine Darmspiegelung durchgeführt?
Wir verwenden für die Darmspiegelung ein flexibles und lenkbares Koloskop, ein mit Technik und Arbeitskanälen gefülltes schlauchartiges Instrument. Über den After wird das Koloskop in den Darm eingeführt und unter behutsamen Lenk- und Vorschubbewegungen durch den gesamten Dickdarm bis zum Dünndarm vorgeschoben. An der Spitze des Gerätes ist eine Kaltlichtquelle und eine Kamera, sodass unser Team die Untersuchung am Monitor steuern kann. Durch die Arbeitskanäle werden weitere Instrumente in den Darm gebracht, um kleine Eingriffe durchzuführen – vor allem können Biopsien genommen werden, die unser Pathologe dann beurteilen kann.
Tut eine Darmspiegelung weh?
Tatsächlich kann es sein, dass ein wacher Patient diese Untersuchung als unangenehm und schmerzhaft empfinden kann. Über 95% unserer Patient:innen entscheiden sich für eine Sedierung während der Untersuchung. Mit einem kurz-wirksamen Narkosemittel werden Sie sanft in einen Schlaf versetzt, der nur für die Dauer der Untersuchung aufrecht erhalten wird. Dadurch werden alle unangenehmen Empfindungen bei den so Untersuchten vermieden. Nach der Untersuchung wachen Sie schnell wieder auf, und erhalten dann einen schönen Café und sind für den Rest des Tages wieder recht „fit“. Aus rechtlichen Gründen dürfen am Untersuchungstag dann aber keine Kraftfahrzeuge mehr bedient werden.
Wie funktioniert die Vorbereitung zur Darmspiegelung?
Der Darm des Menschen ist mit Stuhl gefüllt – das liegt in der Natur der Sache. Wenngleich dieser Fakt in lustigen Erzählungen oder an Stammtischen gerne zum Schmunzeln anregen mag – umso wichtiger ist die wirklich penible Reinigung des eigenen Darms vor der Untersuchung. Tatsächlich ist die Qualität der Untersuchung absolut von der Sauberkeit des Darm abhängig – kurzum: unser Team muss gut sehen können, um fundierte Diagnosen zu stellen. Andersrum formuliert: wenn ein Patient die Belastung der Vorbereitung, der Sedierung und der Untersuchung an sich, die auch immer mit gewissen Risiken verbunden ist, auf sich nimmt, macht es enorm Sinn, dann auch perfekte Untersuchungsbedingungen zu schaffen, um einen diagnostischen Erfolg zu erzielen. Unser Team wird Ihnen im Rahmen des Vorbereitungs- und Aufklärungsgespräch genau erklären, welche Maßnahmen am Vortag und am Untersuchungstag nötig sind. Sie werden im Internet auf vielen Seiten und Praxis-Homepages dutzende Anleitungen finden. Viele Wege zum Ziel. Das wichtigste ist aber, dass so lange getrunken wird, bis die ausgeschiedene Flüssigkeit am Ende mehrfach absolut klar war. Am Tag der Untersuchung kommen Sie nüchtern in die Praxis, und dann nimmt Sie unser Team „an die Hand“ und führt Sie durch die Untersuchung. Wir nehmen uns viel Zeit, Sie brauchen keine Angst zu haben!
Muss ich zur Darmspiegelung?
„Müssen“ tun unsere Patient:innen gar nichts. Wir verstehen unsere ärztliche Tätigkeit auf Augenhöhe immer in einer fürsorglich-beratenden Rolle. Sie sollten sich gut informiert frei entscheiden, ob Sie sich der Untersuchung unterziehen möchten, völlig unabhängig ob diese zur Vorsorge oder bei akuten Erkrankungen indiziert sein mag. Wichtig ist, dass wir bei alle medizinischen Indikationen immer ein Nicht-Schadens-Gebot verfolgen müssen: Wir dürften Ihnen gar nicht zu einer beliebigen medizinischen Maßnahme raten, wenn der Benefit für Patient:innen nicht größer wäre als das Schadensrisiko. Es stellt sich also mehr die Frage, in welchen Situationen die Darmspiegelung empfohlen werden kann:
Die Vorsorge-Darmspiegelung wird spätestens ab dem 50. Lebensjahr bei Männern und 55. Lebensjahr bei Frauen empfohlen. Dies ist eine sehr allgemeine Regel, die bei bestimmten Risikosituationen individuell angepasst werden sollte. Daher ersetzen Leitlinien und Empfehlungen nicht die persönliche Beratung des Patienten. Wenn bei Ihnen im Rahmen eines Screenings Blut im Stuhl nachgewiesen wurde (iFOBT, FIT oder HämOccult-Test positiv), sie unter rektalem Blutabgang oder Gewichtsverlust leiden, wird gezielt auch schon viel früher zur Spiegelung geraten. Bei unklaren Verdauungsstörungen, die einen Verdacht auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, eine Zöliakie ergeben oder sonst nicht diagnostizierbar sind, stellt die Darmspiegelung oftmals eine wesentliche diagnostische Säule dar. Schlussendlich sind auch die Kontrollen nach früheren Darmspiegelungen und der Verlauf bei chronischen Erkrankungen Indikationen, die die Empfehlung zur Darmspiegelung nach sich ziehen.
Wann darf ich nach der Darmspiegelung wieder essen?
In den allermeisten Fällen können Patient:innen direkt nach dem Verlassen der Praxis wieder mit dem Essen beginnen. Einen schönen Café gibt es sogar noch zum Abschlussgespräch nach der Untersuchung. Wir empfehlen an den beiden ersten Tagen nach der Darmspiegelung in Köln auf deftige Genüsse wie „Himmel un Ääd“ oder „Flönz“ aus den Brauhäusern der Domstadt zu verzichten. Starten Sie langsam, dann haben die meisten Patient:innen keinerlei Probleme mit dem Kostaufbau.
Wie kann eine Darmspiegelung Krebs verhindern?
Einige Kolonkarzinome, bösartige Tumore der Darmschleimhaut, entstehen aus primär gutartigen Adenomen, die über viele Jahre entarten können. Auf dieser als Adenom-Karzinom-Sequenz bekannt gewordenen Pathogenese basiert die Handlungsempfehlung, bei der Koloskopie entdeckte Polypen der Darmwand direkt abzutragen. An diesen Stellen kann dann keine bösartige Entartung in den allermeisten Fällen verhindert werden.