Frühzeitige Diagnostik und Therapie nicht verschlafen

Schlafstörungen erkennen und richtig behandeln

Es ist kurios: Schlafmittel sind in den meisten Fällen für Schlafstörungen keine gute Lösung. Unsere Ärzt:innen zeigen unseren Patient:innen wie man nachhaltig zu einem wirklich guten Schlaf zurückfindet.

Schlafstörungen können durch internistische Ursachen begründet sein, beispielsweise durch Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen oder viel häufiger, durch Schilddrüsen-Funktionsstörungen. Auch machen sich Depressionen häufig sehr früh durch Durchschlaf-Störungen bemerkbar. Wenn erste Schlafprobleme entstanden sind, kommt es häufig zu einem sich selbst unterhaltenden Schlafproblem: Patient:innen verbinden mit dem eigenen Schlafzimmer oder dem Bett die unangenehmen Probleme der letzten Nächte und oft sogar eine Angst, auch „heute wieder nicht schlafen“ zu können. Ergänzend unterhält eine hohe Unwissenheit im Bereich „Schlafhygiene“ das Problem zusätzlich: Wer instinktiv bei nächtlichen Schlafstörungen morgens länger liegen bleibt oder mehr Mittagsschlaf macht, nimmt sich tatsächlich den Schlafdruck für den so wichtigen Nachtschlaf.

Wir können unsere Patient:innen nur ermutigen, bei beginnenden Schlafproblemen frühzeitig die hausärztliche Sprechstunde aufzusuchen. In einem sehr ausführlichen Anamnese-Gespräch wird die Art der Schlafstörungen herausgearbeitet, oft finden sich bei fundierten Fragen auch erste Hinweise auf die Ursache. Ergänzt wird die Diagnostik durch Laboruntersuchungen. Eine Übernachtung im Schlaflabor ist möglich, aber nicht immer erforderlich.

Unsere Ärzte kennen die Wichtigkeit eines nachhaltig guten Schlafes für alle Felder des Wohlbefindens. Und dennoch – oder gerade deswegen: In nur ganz seltenen Fällen werden Schlafmittel verordnet. Diese machen abhängig, können Depressionen fördern und heilen vor allem nicht die Ursache der meisten Schlafstörungen. Es mag auf den ersten Blick enttäuschend sein, nicht schnell eine „Pille“ zur Soforthilfe zu bekommen. Langfristig profitieren die Patient:innen dann aber von einem besseren und erholsameren Schlaf.

Neben der Behandlung internistischer Ursachen kommen bei psychischen Erkrankungen Antidepressiva zum Einsatz, auf Wunsch auch pflanzliche Präparate (Lavendel oder Johanniskraut). Bei chronischen Schlafproblemen oder dem bereits bestehenden Missbrauch von Schlafmitteln nutzen wir die Substanz Daridorexant (Quviviq) zur Behandlung (oder zur Entwöhnung von anderen Schlafmitteln).